
Das Gesicht Jesu auf dem Grabtuch von Turin und ein Negativ des entsprechenden Bildes. Dianelos Georgoudis, CC-BY-SA 3.0, hier
In diesem Artikel gebe ich zwei Artikel über das Grabtuch von Turin aus Vision2000, einer nicht mehr existierenden katholischen Zeitschrift aus Österreich, wieder. Die beiden Artikel sind hier und hier zu finden. Vision2000 erlaubt den Nachdruck ihrer Artikel.
Ein Blick in das Antlitz Christi
Neue Erkenntnisse bestätigen die Authentizität des Turiner Grabtuchs (Gertrud Wally)
Obwohl es in der letzten Zeit um das Grabtuch von Turin still geworden ist, scheint es doch immer mehr eine wichtige Orientierungshilfe in einer Zeit großer Verwirrung zu werden. Denn die Grabtuchforschung hat bemerkenswerte Erkenntnisse erbracht, die jedoch von der Öffentlichkeit nicht zur Kenntnis genommen worden sind. Sie korrigieren massiv das unbestimmte bzw. negative Bild des Grabtuches, das insbesondere die Gegner von dessen Echtheit haben.
Im Jahr 1988 wurde lautstark auch in höchst wissenschaftlichen Publikationen wie „Science“ und „Nature“ verkündet, das Grabtuch von Turin sei nur ein mittelalterliches Artefakt, bestenfalls eine verehrungswürdige Ikone. Die Radiokarbondatierung der Probestücke ergebe ein Ergebnis aus dem Mittelalter.
Nun sind vor kurzem Mitglieder der internationalen Grabtuchforschergruppe, insbesondere Giulio Fanti und Robert Rucker zu verblüffenden Ergebnissen gekommen. Es hat sich herausgestellt, dass das irritierende mittelalterliche Ergebnis der Radiokarbondatierung weder auf einem falschen Teststück beruht, noch auf irgendwelchen kriminellen Tätigkeiten. Die Ergebnisse sind durchaus als richtig zu werten, ihre Interpretation hingegen ist eine tendenziöse Falschinformation.
Bob Rucker (www.shroudresearch.net), ein amerikanischer Grabtuchexperte und Nuklearwissenschaftler, hat anhand hypothetischer Modelle nachgewiesen, dass das Radiokarbonergebnis auf eine kurze, höchst intensive, aus dem Körperinneren kommende Strahlung hinweist, die den Radiokarbongehalt des Grabtuch-Stoffes erhöht und damit die Radiokarbondatierung ins Mittelalter verfälscht hat.
Der Irrtum der damaligen Testlaboratorien bestand darin, dass man gedacht hat, der Radiokarbongehalt des Stoffes sei überall gleich. Nun haben Fanti, Rucker und andere auf diesen systematischen Irrtum hingewiesen: Je weiter oben am Körper das Grabtuch anliegt (die Teststücke stammen aus der Gegend der Fußknöchel), desto stärker wären sie der Strahlung ausgesetzt und desto mehr C14 Atome würde man finden. Pro Zentimeter würde sich die Schätzung um 36 Jahre irren. So würde man sogar futuristische Jahreszahlen als Ergebnis erhalten. Dieser unbekannte, ultrakurze (0,3 Millisekunden laut Giulio Fanti) , hochenergetische (ca. 300.000 Volt, Giulio Fanti) Strahlungsausbruch aus dem Körperinneren würde durch geladene Teilchen hauchzart (0,2 µm) nur den äußersten Umfang einzelner, nicht immer nebeneinander liegender Flachsfäserchen der Tuchinnenseite verfärben, wobei die Gewebespitzen wie Blitzableiter agiert hätten.
Diese kurze, hochintensive Strahlung geladener Teilchen (ein „burst of energy“ durch Protonen, Elektronen, eventuell eine Corona Discharge, oder Infrarot- oder UV-Strahlung), die notwendigerweise ein Negativbild erzeugt, würde auch andere mikroskopische Eigenheiten des Tuches erklären, wie z. B. die dreidimensionale Information, die das Bild auf dem Grabtuch enthält. Ein solcher Energieausbruch käme einer elektrischen Entladung von ca. 50 Blitzen gleich. Diese Energie wäre nötig, um ein dem Grabtuch ähnliches Bild zu erzeugen – und das alles in einem verschlossenen Grab!
Außerdem beschäftigte die Wissenschaftler die Frage nach dem Transfer der Blutspuren des Leichnams auf das Tuch. Man konnte sich aber erklären, wie sich Blutspuren an Stellen auf dem Grabtuch befinden können, die nicht mit dem Körper Kontakt hatten. Man kam zu folgender Hypothese, dass nämlich der kurze, intensive Energieschub aus dem Körper eine Art Druckwelle erzeugt hätte, die das Blut auf das Tuch quasi geschleudert hätte (bis zu einer Distanz von 4-5 cm).
Ebenso könnte die Frage der hellroten Farbe der Blutflecken des Grabtuches anhand der Erkenntnisse um den kurzen, intensiven Energieschub gelöst werden. Italienische Wissenschaftler haben in Versuchen nachgewiesen, dass sich eingetrocknetes, mit Bilirubin angereichertes Blut bei starker UV-Strahlung nachweislich hellrot verfärbt. Aber die Wissenschaft stößt sich an der Frage, wieso es zu einem solchen Energieausbruch bei einem Toten kommen konnte – und hierauf gibt es rein wissenschaftlich keine Antwort.
Durch diese Erkenntnisse wird jedoch eine manuelle, natürliche Entstehung des Grabtuchbildes völlig ausgeschlossen. Dass der Leichnam auf diesen Energieschub hinauf blitzartig verschwunden sein muss und nicht verwest ist, geht ebenfalls über die Kenntnis der Wissenschaft hinaus, ist aber aus dem Körperbild, dem Gewebe und aus den Blutkrusten zu erschließen (Aaron Arnaud Upinsky).
Alle seriösen Grabtuchforscher wie Gulio Fanti, Robert Rucker, Emanuela Marinelli u.a. sind heute der Meinung, dass dieser kurze Energieschub weit über die Wissenschaft hinausweist, nämlich auf das einmalige, experimentell nicht wiederholbare Ereignis der Auferstehung.
[…]
Das alles sind Erkenntnisse, die die Echtheit des Grabtuches als wahres Leichentuch Christi immer mehr bestätigen und eine wertvolle Hilfe zur Verkündigung und Verteidigung des Glaubens bedeuten – insbesondere für unsere wissenschaftsvergötzende Zeit.
Aber deswegen ist das Grabtuch – wie der Mann des Grabtuches selbst, Jesus – auch Zeichen des Widerspruches. So klammern sich etliche skeptische Wissenschaftler noch immer an die Frage nach der Identität des Mannes des Grabtuches, obwohl diese Frage bereits ausführlich mit Methoden der Kriminalistik von Aaron Upinsky beleuchtet worden ist. Viele lehnen diese Erklärung jedoch ab, denn die Erkenntnis, dass der Mann des Grabtuches der Gottmensch Jesus von Nazareth ist, würde Konsequenzen für das persönliche Leben haben und davor scheuen viele zurück.
Dem gläubigen Betrachter des Grabtuches hingegen ermöglicht die Kenntnis der Fülle der darin enthaltenen Informationen einen ganz anderen Zugang zu den Evangelien, zur Mitfeier der Heiligen Messe, zu allen Feiern, die das Paschamysterium zum Inhalt haben, es schenkt einen vertieften Zugang zur Herz -Jesu-Verehrung und zur Verehrung des Heiligen Antlitzes, jene von Jesus selbst gegebenen und gewünschten Hilfsmittel für eine immer mehr antichristlich werdende Zeit.

Geheilt durch Seine Wunden
Was uns das Grabtuch von Turin über das Leiden und Sterben Christi erkennen lässt (Von Gertrud Wally)
Wer regelmäßig die Liturgie der Karwoche mitfeiert, hat die Leidensgeschichte Christi schon x-mal gehört. Besteht da nicht die Gefahr, sie routiniert zur Kenntnis zu nehmen? Welch schreckliche Tortur der Herr über sich ergehen lassen musste, zeigt die wissenschaftliche Untersuchung des Turiner Grabtuchs.
Seit den Anfängen des Christentums versuchen gläubige Christen, sich in das Erlöserleiden unseres Herrn Jesus Christus zu vertiefen und darüber nachzudenken. Aber erst die im 20. Jahrhundert begonnenen wissenschaftlichen Untersuchungen zum Grabtuch von Turin und seiner Komplementärreliquie, dem Schweißtuch von Oviedo, ermöglichen einen zusehends objektiven Zugang zum physischen und psychischen Leiden des Herrn, der widerstandslos unsagbar bestialische Folterungen über sich ergehen ließ, um „uns aus der Knechtschaft der Sünde zu erlösen…“
Es gab im 20. Jahrhundert sogar Freiwillige, die die Kreuzigung (bis zu einem gewissen Zeitpunkt) an sich nachvollziehen ließen… freilich, ohne die wissenschaftlichen Daten zu erbringen, die auf dem Grabtuch von Turin ersichtlich sind. Der Grund ist einfach der, dass alle Kreuzigungsversuche die Evangelien außer Acht ließen und daher die Agonie am Ölberg total ignorierten. Aber gerade die Todesangst Christi ist der Schlüssel zum überraschend schnellen Todeseintritt, der auch Pontius Pilatus in Erstaunen versetzte.
Heute vertreten die Ärzte die Ansicht, dass die hohe physische und psychische Stresssituation am Ölberg einen Spasmus der Koronargefäße, eine Thrombose und schließlich einen Myokardinfarkt hervorgerufen haben, der freilich erst nach etlichen Stunden einen tödlichen Ausgang nahm. Denn laut einiger Mystikerinnen, wie Marguerite Marie Alacoque, Sr. Faustina Kowalska u.a. sah Christus, der Gottmensch, in diesen qualvollen Ölbergstunden nicht nur sein persönliches Leiden voraus, sondern vor allem, was mit der Kirche, seinem mystischen Leib, geschehen würde; Er sah alle Spaltungen und Profanierungen voraus. All das musste Ihm – im wahrsten Sinne des Wortes nach einem bitteren Ringen um den Willen des Vaters – das Herz brechen.
Im Hause des Kaiphas wurde Jesus das erste Mal schwer misshandelt: Schläge, Stockhiebe ins Gesicht und auf den Kopf, ein stellenweise ausgerissener Bart, vielleicht auch eine jüdische Geißelung mit Ruten und Ochsenriemen, deren Spuren auf den Unterschenkeln und Knöcheln ersichtlich sein sollen.
Pilatus zauderte bekanntlich, Jesus zum Tode zu verurteilen und wollte Ihn nach einer exemplarischen römischen Geißelung freilassen. Diese Geißelwunden, 159 verbotenerweise vorne auf Brust, Ober- und Unterschenkel und 213 auf Rücken, Lendengegend, Ober- und Unterschenkel wurden durch die römische „verknotete Geißel“ (flagrum taxillatum) verursacht, bei der paarweise angebrachte Bleikügelchen an drei an einem Stiel befestigten Lederriemen auf das wehrlose Opfer niederprasselten.
Aus Folterberichten der heutigen Zeit weiß man, dass bereits 100 Geißelhiebe zum Tod führen können. Manche Gerichtsmediziner sind der Ansicht, dass die römische Geißelung, die im Körper, vor allem in der Lunge, eine Schwächung wie 30 K.O.–Schläge hervorrufen würde, mit ausschlaggebend war, dass bei der postmortalen Herzöffnung durch einen Soldaten Blut und Wasser aus dem Brustkorb geflossen sind.
Die Dornenkrone scheint nur für Jesus von den nichtjüdischen Henkern erfunden worden zu sein. Denn nirgends sonst im ersten Jahrhundert vor der Zerstörung Jerusalems wird von der Dornenkrönung und Kreuzigung eines Königs der Juden berichtet. Auf dem Grabtuch von Turin sind über 51 blutige Einstiche auf der Kopfhaut des Opfers von den bis zu 3 cm langen Dornen des „Kreuzdorns“ (rhamnus spina Christi) und anderen wie des „Christusdorns“ (Paliurus spina Christi), des „Syrischen Christusdorns“ (Ziziphus spina Christi) oder der „Dornigen Distel“ (Gundelia Tournefortii) sichtbar.
Was aber Jesus durch das „Kreuztragen“ und die anschließende schmachvolle Kreuzigung erdulden musste, wurde erst in letzter Zeit erforscht. Ob Christus das ganze Kreuz – wie es viele Mystiker geschaut haben – oder „nur“ das 45 kg schwere Patibulum (Querbalken) zum Hinrichtungsort schleppen musste, ist noch eine Streitfrage der Wissenschaftler. Da das ganze Kreuz aber ca. 130 kg gewogen hätte, scheint es eher unwahrscheinlich, dass ein geschwächter und geschundener Körper eine solche Last hätte tragen können.
Vielleicht schon beim ersten Sturz erlitt das Opfer ein schweres stumpfes Trauma im Nacken und am Schultergürtel. Das Grabtuch von Turin deutet auf schwere Verletzungen der Halswirbelsäule (C5 und C6) und ein verletztes, eingefallenes rechtes Auge (Enophthalmus) hin. Das gesamte Nervengeflecht des Gesichtes und der oberen Gliedmaßen scheint durch die Stürze beeinträchtigt worden zu sein.
Die rechte Hand scheint gelähmt (gestreckte Finger), die rechte Schulter ausgekegelt zu sein, was auch durch das Annageln am Kreuzesholz verursacht worden sein könnte. Die linke Hand, eine „Klauenhand, Krallenhand“, deutet ebenfalls auf eine Nervenwurzelschädigung der 8. Halsnervenwurzel hin bzw. auf eine Verletzung des „nervus ulnaris“ (Ellennerv). Durch diese Verletzungen steht das Grabtuch von Turin im Widerspruch zu den in der Kunstgeschichte oft dargestellten „Segenshänden“ des Gekreuzigten, mit gebeugtem Ring- und kleinem Finger und leicht ausgestrecktem Mittelfinger.
Schwere Stürze könnten ebenso eine Schädigung des ersten Brustwirbels und damit die qualvolle Atemnot verursacht haben, die auch im Schweißtuch von Oviedo nachgewiesen werden kann.
Auch das am Kreuz nach vorne geneigte und leicht nach rechts gewendete Haupt Jesu gibt Zeugnis von einer krampfartig versteiften Halsmuskulatur (Verhärtung des „musculus sternocleidomastoideus“, des großen „Kopfwenders“).
Manche Gerichtsmediziner sind der Meinung, dass nicht die Geißelung, sondern ein schwerer Sturz mit dem Kreuz eine Lungenverletzung und einen Hämothorax (Blutansammlung in der Brusthöhle) ausgelöst hätte. Aber dann hätte Jesus ja nicht mehr vernehmbar sprechen können, wäre zum Schluss bewusstlos gewesen, geschweige denn, dass er einen lauten Schrei hätte ausstoßen können.
Dass die über dem Unterleib gekreuzten Arme zu lang erscheinen, lässt vermuten, dass sie – durch die schweren Stürze oder durch das Hängen am Kreuz – überdehnt bzw. ausgekegelt waren. Denn trotz Leichenstarre und ohne Binden (!) verharren sie in gekreuzter Position. Sie würden normalerweise ohne Binden unweigerlich auseinanderfallen. Dazu kommt noch der Umstand, dass die rechte Hand durch die gekrümmten und steifen Finger der linken Hand wie festgehakt war.
Dass Jesus beim Herunterreißen seiner Kleider von seinem blutenden, geschundenen Körper vor Schmerz nicht ohnmächtig zusammengebrochen ist, sei ein Zeichen – laut Gerichtsmedizinern – dass „Er es so wollte…“
Durch die Annagelung der Hände durch den „Destot’schen Spalt“ im Handgelenk wurde sowohl der „nervus ulnaris“ (Ellennerv) als auch der „nervus medianus“ (Mittelarmnerv) geschädigt, was das Einklappen der Daumen zur Folge hatte. Sie sind daher am Grabtuch nicht sichtbar.
Bei der Annagelung der Füße wurde zuerst der rechte Fuß im Bereich des ersten und zweiten Mittelfußknochens mit einem vermutlich 10 cm langen Nagel auf den Stipes (Schaft des Kreuzes) geheftet. Eine zweite blutende Nagelwunde befindet sich zwischen Kahnbein und Würfelbein im Bereich der rechten Ferse. Es scheint, dass hier ein ca. 25 cm langer Nagel den linken Fuß im Bereich des Sprunggelenks über dem rechten fixiert und somit beide Füße durchbohrt hat. Aus der Lage der erstarrten Füße ist ersichtlich, dass es keine Fußstütze (Suppedaneum) gab. (Sonst wäre nicht die gesamte rechte Fußsohle auf dem lose über den Leichnam gelegten Grabtuch zu erkennen).
Alle durch Nägel verursachten Verwundungen haben jedoch keinen Knochen beschädigt, wie es auch im Evangelium nach Johannes zu lesen ist.
Jesu Agonie am Kreuz wurde abrupt durch einen lauten Schrei beendet. Dieser – lange Zeit von den Naturwissenschaftlern und Theologen ignorierte – Schrei lässt jedoch die Todesart Christi erahnen, die noch bis in neueste Zeit allgemein als ein Ersticken in Verbindung mit einem kardiovaskulären, orthostatischen Kollaps interpretiert wurde. Das steht aber im Widerspruch zu den Evangelien, die Jesu Sterben bei vollem Bewusstsein berichten.
Woher jedoch kommen Blut und Wasser, die aus der Herzwunde so reichlich hervorquollen?
Aus den Evangelien wissen wir, dass Jesus die „Gebeine nicht zerschlagen worden sind, sondern dass einer der Soldaten seine Seite mit einer Lanze geöffnet hat.“ Die Gerichtsmediziner nehmen an, dass der Herzeinstich nahe der sechsten Rippe rechts erfolgte. Es war der von Pontius Pilatus erforderte Todesbeweis und kein Gnadenstoß. Die auseinanderklaffenden Ränder der Herzwunde sind ebenso ein Hinweis, dass der Gekreuzigte bereits tot war.
Es ist postmortales Blut und Serum, das sich bei der Herzöffnung schwallartig aus dem Leichnam ergossen hat. Das wiederum deutet auf eine Herzruptur (Riss der Herzwand) mit Perikardtamponade, einer Flüssigkeitsansammlung im Herzbeutel und vorausgehendem Myokardinfarkt hin, der sich ja schon auf dem Ölberg angekündigt hatte… Bei der Herzbeuteltamponade ruft das in den Herzbeutel einströmende Blut einen heftigen Schmerz hervor, gefolgt von einem starken Schrei. Dann erfolgt sofort der Tod.
Somit ist Christus, der genau zu dem Zeitpunkt, als die Osterlämmer geschächtet wurden, einen Herztod erleidet, im Sinne des Alten Testaments einen Sühnetod gestorben. Denn bei den Osterlämmern hatte das beim Schächten ausströmende Blut Sühnefunktion. Bei Jesus jedoch wird das in den Herzbeutel ausströmende Sühneblut erst durch die Öffnung mit der Lanze sichtbar.
Doch wie der Vorhang des Tempels beim Sterben Jesu „mitten entzwei reißt“ und einen Blick in das Innerste des Allerheiligsten freigibt, so lässt das geöffnete Herz Jesu die Liebe Gottes erahnen, die uns durch diese Erlösungstat aus der „Knechtschaft der Sünde befreit“ und Sein „Blut zur Vergebung der Sünden vergossen“ hat, damit wir dadurch „geheilt und geheiligt“ werden können.
Dieser Beitrag erschien auch in Betendes Gottesvolk Nr.265, 1/2016
Verwendete Literatur
Dossier Sindone. Von Maria Margherita Peracchino (Hrsg.), Gli eBook di L’Indro 2015, 2,99 Euro
Sindone. Primo secolo dopo Cristo! Von Fanti Giulio, Pierandrea Malfi, ed. Segno 2014, 17 Euro
Medical News from scientific analysis of the Turin Shroud. Von M.Bevilacqua, M. D’Arienzo, EDP Sciences, 2015
Er sah und glaubte. Von Gertrud Wally, Bernardusverlag Aachen, 2010, 14,80 Euro