
Elisabeth Kindelmann (echter Name Károlyné Kindelmann, geb. Erzsébet Szántó, 1913-1985) war eine ungarische „Mystikerin“, die angeblich Botschaften von Jesus und Maria erhielt.
Die Botschaften enthalten sowohl Häresien als auch unerfüllte Prophezeiungen, so dass feststeht, dass sie nicht von Gott sein können.
Ein Dankeschön geht an den ungarischen Blogger „Indignus Famulus“ (invocabo.wordpress.com), der eine Artikelserie über das Thema geschrieben hat. Viele seiner Erkenntnisse sind in diesen Artikel eingeflossen.
Die Zitate von Frau Kindelmann sind meine eigene Übersetzung und nicht von einer deutschsprachigen „Liebesflamme“-Seite übernommen.
Der Hintergrund
Kindelmann schrieb von 1961 bis 1981 ein Tagebuch, in dem sie einige Ereignisse aus ihrem Leben und die „Botschaften“ dokumentierte. In diesem Artikel werde ich über die Häresien, unerfüllten Prophezeiungen und anderen Probleme in diesem Tagebuch sprechen.
Ich werde das Tagebuch verwenden, das von der ungarischen „Flamme der Liebe“-Bewegung zur Verfügung gestellt wurde. Die Zitate sind nicht nach Seitenzahl, sondern nach dem in dieser Ausgabe des Tagebuchs verwendeten Nummerierungssystem angegeben.
Die Hauptaussage des Tagebuchs ist etwas schwer zu verstehen. „Maria“ erzählte Kindelmann: „Ich lege einen Lichtstrahl in deine Hand. Dies ist die Liebesflamme Meines Herzens. Füge der Liebesflamme meines Herzens deine Liebe hinzu und gib sie weiter, meine kleine Tochter!“ (I/38).
Und: „Meine Tochter, Ich bitte dich, am Donnerstag und Freitag besondere Sühne für Meinen Heiligen Sohn zu leisten. Der Weg der Sühne sollte in den Familien erfolgen. Die eine Stunde, die ihr der Sühne widmet, sollte eine Zeit der Hingabe sein, die mit einer geistlichen Lektüre beginnt, voller andächtiger Konzentration, oder dem Heiligen Rosenkranz oder einer anderen Form des Gebets. Leistet die Sühne zu zweit oder zu dritt. Wo immer zwei oder drei von euch versammelt sind, ist mein Heiliger Sohn. Auf seine Bitte hin sollt ihr mit fünfmaligen Kreuzzeichen beginnen, bei dem ihr euch dem Ewigen Vater durch die Wunden meines Heiligen Sohnes darbietet. Endet die Sühneandacht auf dieselbe Art und Weise. Verrichtet dieses Gebet morgens und abends und auch während des Tages, denn es wird euch dem Ewigen Vater durch meinen Heiligen Sohn näher bringen, und eure Herzen werden mit Gnade erfüllt werden. Entzündet die Flamme der Gnade, die ich euch von meinem Herzen gegeben habe, Herz für Herz, im ganzen Land. Das wird das Wunder sein, das Feuer fängt und Satan verblendet.“ (I/39)
Die „Flamme der Liebe“ verbreitet mehrere Andachten: einen „Flamme der Liebe“-Rosenkranz, eine Litanei und vor allem eine modifizierte Version des Ave Maria.
„Gegrüßet seist du, Maria …. bitte für uns, Sünder. Überflute die ganze Menschheit mit dem Gnandenwirken Deiner Liebesflamme, jetzt und in der Stunde unseres Todes. Amen.“ (Quelle)
Der Hintergrund des „Nihil obstat“ für Kindelmanns Tagebuch
Befürworter von Kindelmann verweisen auf das „Nihil obstat“ von Kardinal Péter Erdő, Erzbischof von Esztergom-Budapest, zu Kindelmanns Buch und darauf, dass er 2009 die Gründung des Vereins in Ungarn genehmigt hat.
Dieses Buch wurde aufgrund der theologischen Analyse des Mariologen Dr. Zoltán Kovács genehmigt. Diese Analyse ist äußerst fragwürdig. Erstens schlägt er vor, die problematischsten Passagen vor der Veröffentlichung einfach aus dem Tagebuch zu entfernen, anstatt zu sagen, dass diese Passagen beweisen, dass die Offenbarung nicht echt sein kann. Zweitens versucht er zu suggerieren, dass die Fehler in ihren „Offenbarungen“ das Ergebnis eines Mangels an Bildung sind, obwohl Gott allwissend ist und daher auch dem ungebildetsten Menschen eine fehlerfreie Offenbarung geben kann.
Häresien
Gehen wir schnell einige Beispiele durch.
„Jesus“: „Meine Tochter, ich war ein Mensch und hatte von meiner menschlichen Natur aus menschliche Eigenschaften. Ich habe auch Glauben, Hoffnung und Liebe.“ (III/134)
Wie Indignus Famulus hervorhebt:
- Glaube, Hoffnung und Liebe sind theologische Tugenden, keine menschlichen Eigenschaften. Sonst würden alle Menschen glauben.
- Jesus ist, nicht war ein Mensch.
- Jesus hatte nie Glauben oder Hoffnung. Er war aufgrund der Hypostatischen Union (Vereinigung seiner göttlichen und menschlichen Natur) immer in der Anschauung Gottes.
„Maria“: „Ich brauche deine Kraft, meine Seele ist von so viel Schmerz zerfressen, denn ich muss die Verdammnis so vieler Seelen sehen. Und viele von ihnen werden gegen ihren Willen dorthin getrieben.“ (I/64)
Niemand kommt gegen seinen Willen in die Hölle.
Es gibt eine Aussage, die auf Empfehlung von Dr. Kovács aus dem Tagebuch entfernt wurde. Es ist nicht klar, ob die Erscheinung sie gesagt hat oder Kindelmann selbst, aber sie behauptet, dass „die Muttergottes ist mit ihrem wunderbaren Wesen eine harmonisch ergänzende Person der Dreifaltigkeit“. (sollte III/217 sein)
Es gibt noch einen weiteren, gravierenden Fehler in den Botschaften, der ebenfalls aus dem Tagebuch gestrichen wurde. „Jesus“ sagte Kindelmann bei einer Gelegenheit, als sie wegen einer Krankheit nicht zur Messe gehen konnte: „[…] das Recht der Transsubstantiation ist ein für allemal meiner Gottheit vorbehalten […] Ich transsubstantiierte das erste Bissen Brot, das du isst.“ (sollte IV/23-26 sein)
Unerfüllte Prophezeiungen
„Maria“ erzählte Kindelmann von ihrem Haus in Pesthidegkút, einem Vorort von Budapest: „Meine kleine, karmelitische Töchterchen! Nach Lourdes wird dieser Ort das größte Heiligtum der Welt sein. Schreibe es auf und gib es deinem Beichtvater.“ Diese Prophezeiung hätte im Tagebuch unter III/199 stehen sollen, wurde aber gestrichen. Sie ist durch die Aussage von Tibor Begyik, ihrem Sekretär, erhalten. Ihre Familie ließ das Haus in den 1980er Jahren abreißen.
Kindelmann erhielt angeblich eine Offenbarung, dass sie an ihrem 52. Geburtstag sterben würde (III/220). Sie starb jedoch im Alter von 72 Jahren (nicht an ihrem Geburtstag).

Wer kennt nicht die größten Marienwallfahrtsorte der Welt: Lourdes, Pesthidegkút, Fátima… Apropos, was ist eigentlich die Adresse dieses Hauses? Ich kann es nicht im Netz finden…
Lächerliche Botschaften
„Am Donnerstag war gerade mein strenges Fasttag /nur bei Brot und Wasser/. Jesus, der meine schmerzvolle Anstrengung sah, würdigte mich mit seinen süßen Worten: ‚Weißt du, da wir beide sehr müde sind, lass uns etwas Warmes essen.‘ Ich kochte eine Brühe. Nach der warmen Suppe fühlte ich mich wirklich besser. Während wir aßen, schwärmte er in wenigen Worten, aber mit viel Gefühl: ‚Wir fühlen uns jetzt beide gestärkt, gell? Denn ich leide mit dir. Kannst du dir vorstellen, dass ich dich allein lasse? Nein! Das werde ich niemals tun. Unser Inneres fühlt immer zusammen.‘“ (III/147)
„Während er so sprach, bereitete ich mein bescheidenes Mittagessen vor. Am Donnerstag und Freitag faste ich auf Bitten des Herrn bei Brot und Wasser und opfere es für die zwölf Priester und für das Sühnopfer des Herrn. Und der Herr Jesus setzte sich im Geist zu mir und begann, weiter zu mir zu sprechen. Es ist so selten, dass ich ein so inniges Festmahl habe. Es gibt nur wenige opferbereite Seelen, die sich treu an meine Wünsche halten.“ Und während wir unser Brot aßen, erfüllte Er meine Seele mit Seinem innigen Mitgefühl und hauchte mir Seine gnadenvollen Worte ein: „Lass unser Inneres zusammen fühlen, denn dann werden unsere Hände zusammen sammeln.“ Und so aßen wir weiter unser Brot, vertieft in die Gedanken des anderen […]“ (II/5)
Indirekte Sprache
Die „Erscheinungen“ verwenden oft eine sehr informelle Sprache, die für eine göttliche Offenbarung völlig unangemessen erscheint und bei echten Erscheinungen nicht vorkommt. Zum Beispiel: „oh je“ („ejnye“), „gell?“ („ugye“), „Weißt du was?“ („Tudod mit?“), „ein herzliches Gespräch führen“ („kitársalogni“), „Kein Problem“ („Nem baj“).
„Ohje, willst du nicht zum nächsten heiligen Messopfer kommen?“ (I/100)
„Meine kleine Elisabeth, erhältst du vielleicht nicht alles von Mir, was du brauchst?“ (III/185)
„Weißt du was, teile die Hälfte deines Herzes!“ (III/136)
„Weißt du was? Lass uns jetzt ausruhen, damit du Kraft für den Kampf hast, der dich erwartet.“ (II/42)
„Wir können nie ein herzliches Gespräch führen. Das ist auch deine Meinung, meine kleine Tochter, gell?“ (III/159)
„Kein Problem, meine Elisabeth, ich werde wieder mit dir sprechen.“ (III/192)
Kindelmann zweifelte manchmal selbst an die Echtheit der Botschaften
Sie hatte manchmal Anfälle von Selbstzweifeln, die sie als „Versuchungen“ bezeichnete.
Einige Beispiele: „Ich kann keinen Seelenfrieden haben, bis ich meine schrecklichen Lügen zurücknehme, aber ich kann das nicht tun. Ich gehe den Weg des Stolzes.“ (II/53); „Und wenn es Lügen sind, die ich aufgeschrieben und weitergegeben habe?“ (II/58); „Ich gebe meine Lügen zu“ (II/59)
Und später: „Meine Lügen sind bewiesene Tatsachen“ (III/210); „Denn diese ständige Vielzahl von Lügen wird mich in die Verdammnis bringen.“ (III/232)
Was sagt es über die „Offenbarungen“ aus, wenn die „Seherin“ selbst Zweifel hat, ob sie überhaupt stattgefunden haben?
Ein Ereignis, die viel erklärt, passierte im November 1962. Die „Erscheinung“ sagte ihr, sie solle die Botschaft an verschiedene Priester weitergeben. Sie ging zur Beichte in ein Marienheiligtum. Der Priester forderte sie auf, ihre Beichte schneller zu beenden, da offensichtlich viele Menschen in der Schlange warteten. Diese kleine Ermahnung brachte sie schon aus der Fassung. Nachdem die Beichtzeit vorbei war, traf sie den Priester wieder beendete sie ihre Geschichte. Der Priester erwähnte die vier Kardinaltugenden und betonte die Bedeutung der Klugheit. Er sprach mit ihr über die Unterscheidung der Geister und sagte ihr, dass es drei Geister gibt: einen von Gott, einen vom Teufel und einen von uns selbst.
Dieser Priester traf einen Nerv und Kindelmann begann wieder an den Botschaften zu zweifeln. Sie entschied sich, dass „die Kardinaltugenden sind bei der Weitergabe der Liebesflamme unnötig“ (II/29). Sie gab auch zu, dass die Erwähnung der Unterscheidung der Geister sie verunsicherte. Diese Episode von Selbstzweifeln endete, als der Priester ihr bei der Kommunion versehentlich zwei zusammengeklebte Hostien auf die Zunge legte. Sie deutete dies als ein „Wunder“ und ihre Zweifel endeten.
Warum es wichtig ist
Die Wahrheit ist wichtig. Wenn der Eindruck entsteht, dass Katholiken falschen Erscheinungen hinterherlaufen, leidet die Glaubwürdigkeit der gesamten Kirche. Zweitens ist dieses Hinterherlaufen hinter Botschaften geistlich gefährlich. Der Teufel kann die Menschen leicht verführen. Gläubige Katholiken werden außerdem durch diese Offenbarungen dazu verleitet, ein gefälschtes Ave Maria zu beten.
Beten wir für einen neuen, heiligen Papst, der gegen die Vielzahl der falschen Botschaften auftritt, wie der ehrwürdige Pius XII, der die „Erscheinungen“ von Heroldsbach verurteilte und die „Seher“ exkommunizierte.
Maria, Hilfe der Christen, bitte für uns!
Unsere Liebe Frau von Kibeho, bitte für uns!

Eine Kirche in Kibeho, Ruanda. In Kibeho ist die Jungfrau Maria in 1981 drei Schülerinnen erschienen: Anathalie Mukamazimpaka, Alphonsine Mumureke und Marie-Claire Mukangango. Die Erscheinungen wurden sowohl vom Ortsbischof als auch vom Vatikan anerkannt. Der Author dieses Artikels hat schon einen Artikel über diese Erscheinung geschrieben. Diese Erscheinung findet leider zu wenig Beachtung, verglichen mit falschen Botschaften wie die von Kindelmann. Photo von Laeliza23 auf Wikimedia Commons unter der CC-BY-SA 4.0 Lizenz, hier.
Ressourcen
Artikel von Indignus Famulus (Ungarisch)
A […] és a nihil obstat (Die […] and das Nihil obstat)
Láng, de nem szeretet (Flamme, aber keine Liebe)
Téves próféciák, hiányzó erények (Falsche Prophezeiungen, fehlende Tugenden)
A Szeretetláng Mozgalom közleményéről (Über die Mitteilung der Liebesflamme-Bewegung)
Materiális vagy formális? (Materielle oder formale [Häresie]?)
Árasztott kegyelmi hatás (Verbreiteter Gnadeneffekt)