Radiokarbondatierung

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Veröffentlicht am: 22.03.2021

Der erste Artikel dieser Serie über radioaktive Datierungstechniken wird sich mit der berühmtesten von ihnen beschäftigen: Radiokohlenstoffdatierung.

Die Grundlagen

Viele chemische Elemente haben verschiedene Isotope: Atome, die die gleiche Anzahl von Protonen im Kern haben, sich also chemisch gleich verhalten, aber eine unterschiedliche Anzahl von Neutronen haben. Die Gesamtzahl der Protonen und Neutronen wird als Zahl hinter oder vor dem Namen des Isotops angegeben. Zum Beispiel hat der Kohlenstoffisotop C-14 6 Protone und 8 Neutrone.

In der Natur gibt es drei Isotope von Kohlenstoff: Kohlenstoff-12, Kohlenstoff-13 und Kohlenstoff-14. Sie kommen in der Natur in den Anteilen von 99%, 1% sowie 0,000000000001% vor. Kohlenstoff-14 (C-14) ist radioaktiv und hat eine Halbwertszeit von ungefähr 5730 Jahren. C-14 entsteht dann, wenn auf Grund der kosmischen Strahlen der Sonne in der Atmosphäre Neutronen entstehen, diese dann auf Stickstoffatome in der Atmosphäre treffen (Stickstoff-14). Das Atom verliert ein Proton und gewinnt ein Neutron. Da Kohlenstoff-14 instabil ist, fängt er dann an, in Stickstoff zu verfallen. Im Zuge dessen wandelt sich ein Neutron in ein Proton um, und ein Elektron und ein Elektronenantineutrino werden als Betastrahlung emittiert.1

Radiokohlenstoffdatierung funktioniert in der Theorie auf folgende Weise: Pflanzen nehmen CO2 mit verschiedenen Kohlenstoffisotopen auf, um ihre Körper aufzubauen. Tiere fressen die Pflanzen und verleiben den Radiokohlenstoff ein. Wenn sie sterben, hören sie auf Radiokohlenstoff aufzunehmen und die Menge, die sie beim Tod in sich trugen, beginnt zu verfallen. Wenn Wissenschaftler die Menge des C-14 im Organismus messen und mit der Menge in der Atmosphäre vergleichen, die erhöhte Menge von C-14 in der Luft wegen der Atomwaffentests des 20. Jahrhunderts mit eingerechnet, können sie bestimmen, vor wie lange der Tod des Organismus zurückliegt.2

Radiokohlenstoff messen

Man misst C-14 normalerweise mit einem sogennatem Beschleunigerspektrometer (accelerator mass spectrometer, AMS).

Die Menge des Radiokohlenstoffs kann als Prozent von modernem Kohlenstoff (percent modern carbon, pMC oder pmc), d.H. als Prozent des heutigen C-14 in der Atmosphäre (oder aus 1950) angegeben werden. Die Datierung kann als Jahre vor der Gegenwart angegeben werden. Die Umrechnungsformel ist pmc = 2-t/5730, wo t die Zeit in Jahren ist.3 Man kann auch die ursprüngliche Libby-Halbwertszeit verwenden (5568 Jahre), damit die Messdaten über die Jahrzehnte hinweg vergleichbar bleiben, während Wissenschaftler eine mehr und mehr präzise Halbwertszeit bestimmen.4

Die Annahmen

Wie bei allen anderen Radiodatierungsmethoden ruht die Radiokarbondatierung auf einigen Annahmen5:

1. C-14 hat sich immer mit der gleichen Rate gebildet, mit der es zerfallen ist (Gleichgewicht von C-14 auf der Erde).

2. Die Zerfallsrate von C-14 war immer konstant.

3. Der Anteil von C-14 in der Atmosphäre war in der Vergangenheit derselbe wie heute.

4. Nichts hat die Probe jemals mit C-14 kontaminiert oder C-14 aus ihr entfernt.

Alle diese Annahmen sind unbewiesen. Wenn jedoch auch nur eine dieser Annahmen falsch ist, könnte sie jedes gegebene Datierung umstoßen.

Einige Überlegungen

Die Annahme Nr. 1 erfordert, dass die Menge des in einer Zeiteinheit erzeugten Radiokohlenstoffs gleich seinem Zerfall ist, mit anderen Worten, dass es ausgeglichen ist (equilibrium). Die C-14-Atome entstehen durch die Sonnenstrahlen, die auf Stickstoffatome treffen. Die Menge der Sonnenstrahlen, die die Erde erreichen, hängt von der Stärke des Erdmagnetfeldes ab. Das Magnetfeld der Erde wird mit der Zeit deutlich schwächer, seit der deutsche Wissenschaftler Karl Friedrich Gauß es 1832 gemessen hat.6 Seitdem hat seine Stärke exponentiell abgenommen, um etwa fünf Prozent pro Jahrzehnt.7 Wenn die Erde nur ein paar tausend Jahre alt ist, dann würden in der Zeit, in der das Magnetfeld der Erde stärker war, weniger Sonnenwindteilchen auf die Erde getroffen sein, wodurch weniger C-14-Teilchen entstanden waren, was zu einem höheren „Alter“ führt. Eine Änderung des Erdmagnetfeldes würde die Kohlenstoffdatierung stören.

Anomalien

Das AMS ist sehr präzise. Das Instrument hat aber seine Grenzen, und wenn etwas über 100.000 Jahre alt ist, ist es radiokarbontot, was bedeutet, dass in der Probe keine C-14 Atome messbar sein sollten. Allerdings wurden in vielen angeblich Millionen oder Milliarden Jahre alten Proben Radiokohlenstoff nachgewiesen, darunter Kohle, Holz und Marmor. Diese Proben hatten Werte zwischen etwa 0,01 und 0,71 pmc, was sie etwa 40.900 bis 76.140 Jahre alt machen würde, wenn man von den üblichen Annahmen ausgeht. Diese Forschungsergebnisse werden in regulären Forschungsjournalen veröffentlicht, die alle diese Messungen als das Ergebnis von “Kontamination” behandeln, entweder vor Ort oder im Messgerät. Wissenschaftler erhalten jedoch durchweg solche Ergebnisse, selbst nach Vorbehandlung der Proben, um mögliche Verunreinigungen zu entfernen. Sie können von einigen solchen Resultaten in der vom Institute of Creation Research (ICR) veröffentlichten Studie lesen: “Measurable 14C in Fossilized Organic Materials: Confirming the Young Earth Creation-Flood Model”.8

Das ICR sandte im Rahmen des RATE-Projekts (Radioisotopes and the Age of the Earth, ein wissenschaftliches Unterfangen zur Datierung aller Arten von Materialien) Diamanten in ein Labor, um sie mit der Radiokarbonmethode zu datieren. Diamanten sind laut der Evolutionstheorie hunderte von Millionen bis Milliarden von Jahren alt. Die Ergebnisse, die sie erhielten, waren sehr interessant. Alle Diamantproben enthielten C-14, deutlich über dem Hintergrundwert. Dies würde sie, unter Verwendung der Standardannahmen, etwa 55.700 Jahre alt machen. John R. Baumgardner PhD, schreibt in „14C Evidence for a Recent Global Flood and a Young Earth”: „[u]nser 14C RATE-Projekt hat 14C/C Raten über der Schwelle des AMS in Diamenten von vielen Orten gemessen. Obwohl mehr Bestätigung nötig ist, um eine starke Behauptung in dieser Hinsicht zu rechtfertigen, scheinen diese Messungen das Alter der physischen Erde selbst auf den Bereich von Tausenden (im Gegensatz zu Milliarden) von Jahren zu begrenzen.“9

Fazit

Die Kohlenstoffdatierung ist, wie alle anderen radioaktiven Datierungstechniken auch, aufgrund der vielen Unbekannten nur von begrenztem Nutzen. Da jedoch auch Dinge, die nach der evolutionären Zeitskala keinen messbaren C-14 beinhalten sollten, Radiokohlenstoff enthalten, was auf ein viel jüngeres Alter für viele Kohlelagerstätten, Diamanten und Fossilien hindeutet.

Zum weiterlesen

https://answersingenesis.org/geology/carbon-14/

https://answersingenesis.org/geology/carbon-14/carbon-14-in-fossils-and-diamonds/

https://answersingenesis.org/geology/carbon-14/a-creationist-puzzle/

https://www.icr.org/article/carbon-14-found-dinosaur-fossils

https://www.icr.org/article/rethinking-carbon-14-dating-what-does

https://creation.com/c14-equilibrium-in-the-atmosphere-and-dinosaur-soft-tissue

https://creation.com/diamonds-a-creationists-best-friend

Quellen

1: https://en.wikipedia.org/wiki/Carbon-14 . Zugriff am 21.01.2021.

2: https://en.wikipedia.org/wiki/Radiocarbon_dating . Zugriff am 12.01.2021.

3: http://static.icr.org/i/pdf/technical/Measurable-14C-in-Fossilized-Organic-Materials.pdf . Zugriff am 25.01.2021.
Ein online log-2-Rechner: https://miniwebtool.com/log-base-2-calculator
Weitere Informationen: http://www.radiocarbon.com/PDF/Beta-AMS-Methodology.pdf . Zugriff am 05.03.2021.

4: dasselbe wie 2

5: https://answersingenesis.org/geology/carbon-14/a-creationist-puzzle/ . Zugriff am 10.01.2021.

6: https://en.wikipedia.org/wiki/Earth%27s_magnetic_field . Zugriff am 05.03.2021.

7: https://www.ctvnews.ca/sci-tech/the-earth-s-magnetic-field-is-weakening-and-scientists-don-t-know-why-1.4986480#:~:text=Data . Zugriff am 04.03.2021.

8: http://static.icr.org/i/pdf/technical/Measurable-14C-in-Fossilized-Organic-Materials.pdf . Zugriff am 25.01.2021.

9: https://www.globalflood.org/uploads/1/0/4/4/10444187/c-14_evidence_for_young-earth_rate_chapter_2005.pdf . Zugriff am 04.03.2021.